Auf dem Deutschen Aktienmarkt gibt es viele Online Broker oder Discount Broker, wie sie auch genannt werden. Hier zu entscheiden, welcher am besten passt ist schwer zu entscheiden und hängt natürlich auch von den eigenen Bedürfnissen und Gewohnheiten ab. Wir möchten hier eine kurze Beschreibung von drei interessanten Online Brokern geben und ihre Vor- und Nachteile beleuchten.
Online Broker im Vergleich
Einen Account zu eröffnen ist einfach. Die meisten großen Online Broker arbeiten mit dem Post-Ident Verfahren, um ihre Nutzer zu verifizieren. Dazu miuss man zunächst ein Formular ausfüllen und einen Broker Account eröffnen. Danach geht man mit den Dokumenten zur Geschäftsstelle der Post und weist sich hier mit seinem Personalausweis oder Reisepass aus. Der Postbeamte sendet dann alle Dokumente ein, meist für den Nutzer kostenlos.
Weniger einfach ist es, sich durch die Vielzahl verschiedener Angebote zu lesen. Immer wieder kommen neue Online Broker hinzu. Deshalb haben wir drei gute Optionen ausgewählt, um die Wahl zu erleichtern – und wir haben sie alle wirklich getestet (es handelt sich also nicht nur um eine Zusammenfassung ihrer Homepage). Wichtig zu wissen ist, dass es nicht die beste Wahl gibt – das hängt immer von den persönlichen Bedürfnissen ab und wie man investieren möchte.
Maxblue – Qualität der Deutschen Bank
Maxblue ist der Online Broker der Deutschen Bank und zwar nicht die billigste Variante, allerdings bietet er gute Preise und guten Service. Wem Service wichtig ist und wem die ganz grundlegende Unterstützung nicht ausreicht, der ist bei Maxblue richtig. Man zahlt 0,25% des gehandelten Wertes (mind. 8,90 EUR und max. 49,90 EUR). Wer nicht vor hat, sehr hohe Beträge zu investieren, wird mehr Wert auf den guten Service von Maxblue legen, als auf die niedrigen Preise der Konkurrenz. Kundenservice und online Interface sind sowohl auf deutsch als auch auf englisch verfügbar.
Bei Maxblue ist man voll abgesichert durch die deutsche Einlagensicherung und man kann auch an der US Börse handeln. Auch alle deutschen Börsen stehen dem Nutzer offen, genauso wie zahlrieche OTC Broker.
Flatex – der grundsolide und günstige Online Broker
Flatex hat sich am Deutschen Markt bereits etabliert. Flatex bietet Zugang zu allen deutschen Börsen und auch zu OTC Brokern – das kann ein Vorteil sein, wenn man spät abends und in kleinere Aktien und Anleihen investieren möchte. Die Gebühren sind sehr niedrig und festgelegt auf 5 EUR pro Transaktion zzgl. den Gebühren, die von der jeweiligen Börse erhoben werden – das sind meist 1-2 EUR. Wenn also die durchschnittliche Transaktionshöhe bei 5000 EUR liegt, sind die Gebühren um einiges niedriger als die der meisten Konkurrenten. Das online Interface ist nur auf deutsch verfügbar.
Ein Nachteil von Flatex ist allerdings, dass für ausländische Dividenden eine Gebühr erhoben wird (in der Regel 5 EUR pro Zahlvorgang) und man nicht durch die deutsche Einlagensicherung abgesichert ist.
Degiro – die etwas andere Wahl
Die meisten Online Broker in Deutschland bieten mehr oder weniger ähnlichen Service zu ähnlichen Konditionen. Degiro dagegen unterscheidet sich von ihnen in einigen Punkten. Das Unternehmen sitzt in den Niederlanden und die Gebühren sind sehr niedrig. Kundenservice ist problemlos auf deutsch und englisch möglich. Eine Xetra Order kostet 2 EUR zzgl. 0,008% der Bestellhöhe. Degiro bietet nur Zugang zur Frankfurter Börse und Xetra, was einen Unterschied macht, wenn man kleine Beträge oder Renditepapiere handelt, weil dafür über OTC Broker oder andere Börsen wie der in Stuttgart oft bessere Preise erzielt werden.
Dafür hat Degiro einige Vorteile zu bieten: Man kann das Depot auch ohne den Post-ID Prozess eröffnen, also komplett von zu Hause aus. Da der Firmensitz in den Niederlanden ist, wird die deutsche Abgeltungssteuer nicht erhoben – eine Steuer, die normalerweise automatisch abgeführt wird, wenn man mit Aktien Geld verdient. Natürlich muss man seine Gewinne in der Steuererklärung angeben und versteuern, aber das passiert in der Regel erst viel, viel später. Den Gewinn kann man in der Zwischenzeit reinvestieren. (Je nachdem, wie hoch das zu versteuernde Einkommen insgesamt ist, kann das natürlich am Ende eine Steuernachzahlung bedeuten.) Auch wer seinen Wohnsitz ins Ausland verlegen möchte, profitiert vom Sitz in Holland: Man muss die Institution nicht davon überzeugen, dass man nicht länger nach dem deutschen Steuersystem behandelt werden muss (was wirklich schwierig sein kann).
Ein wirkliches Plus bietet Degiro auch in Sachen Kredite. Man kann sich für EONIA +1,25% (man zahlt immer mindestens 1,25%) Geld leihen – und da EONIA aktuell tief in den roten Zahlen steckt, bedeutet das, dass man einen Kredit für 1,25% aufnehmen kann. Das Geld muss man nicht reinvestieren, man kann es verwenden, wofür man möchte.